PLA recycelbar? Die Antwort fällt komplex aus. PLA entsteht aus pflanzlichen Rohstoffen wie Maisstärke und besitzt einen Marktanteil von 30 % bei Biokunststoffen.
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Biokunststoff |
Marktanteil |
|---|---|
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Polymilchsäure (PLA) |
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Gesamtanteil Biokunststoffe |
1 % |
Recycling unterscheidet sich von biologischer Abbaubarkeit, da spezielle Bedingungen nötig sind. Industrielle Kompostierung gelingt oft besser als heimische. PLA zeigt geringere CO2-Emissionen, doch Herausforderungen bei Sammlung und Verarbeitung bleiben bestehen.
Wichtige Erkenntnisse
- PLA ist ein Biokunststoff, der aus pflanzlichen Rohstoffen wie Maisstärke hergestellt wird und 30 % des Marktes für Biokunststoffe ausmacht.
- Recycling von PLA erfordert spezielle technische Bedingungen. Mechanisches und chemisches Recycling sind zwei Methoden, die unterschiedliche Ansätze zur Wiederverwertung von PLA bieten.
- Industrielle Kompostierung ist der beste Weg, PLA umweltgerecht abzubauen. Hauskompostierung funktioniert nicht gut, da die Temperaturen zu niedrig sind.
PLA recycelbar: Möglichkeiten & Grenzen
Technische Voraussetzungen
PLA recycelbar zu machen, erfordert spezielle technische Bedingungen. Die Recyclingverfahren unterscheiden sich je nach Reinheit und Zusammensetzung des Materials. Mechanisches Recycling eignet sich für sortenreine PLA-Abfälle. Dabei schreddern Maschinen das Material und erhitzen es, um neue Produkte herzustellen. Chemisches Recycling bietet großes Potenzial, weil es PLA in seine Grundbausteine zerlegt. Diese Methode nutzt Verfahren wie Solvolyse, Pyrolyse und Gasifizierung. Lösungsmittelbasiertes Recycling extrahiert PLA gezielt aus Abfallgemischen.
Tipp: Die Optimierung des lösungsmittelbasierten Recyclings kann die Effizienz steigern und die Qualität des recycelten PLA verbessern.
Das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) untersucht die Extrusion von PLA auf Flachfolienanlagen. Forscher entwickeln Verfahren, um recyceltes PLA mit den gleichen Eigenschaften wie Neuware herzustellen.
Die Verarbeitung von PLA verlangt genaue Temperatur- und Feuchtigkeitskontrolle. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Anforderungen:
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Anforderung |
Details |
|---|---|
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Verarbeitungstemperatur |
100-180°C |
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Wassergehalt |
weniger als 250ppm |
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Einfluss der Feuchtigkeit |
Hoher Wassergehalt führt zu Molekulargewichtsabbau durch Hydrolyse |
Ein hoher Wassergehalt kann die Qualität des recycelten Materials stark beeinträchtigen. Hersteller achten deshalb auf eine möglichst trockene Verarbeitung.
Infrastruktur & Herausforderungen
Die Infrastruktur für das Recycling von PLA recycelbar steckt noch in den Kinderschuhen. Viele Recyclinganlagen sind nicht auf PLA ausgelegt. Sie sortieren PLA-haltige Abfälle oft als Störstoffe aus. Die Materialzusammensetzung erschwert die Sortierung, weil PLA häufig mit anderen Kunststoffen vermischt ist. In vielen Ländern landet PLA in Mischkunststofffraktionen und wird verbrannt statt recycelt.
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Herausforderungen bei Sammlung und Sortierung:
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Herausforderung |
Beschreibung |
|---|---|
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Materialzusammensetzung |
PLA-haltige Abfälle werden oft verbrannt, statt recycelt. |
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Kontamination |
PLA-Blends können die Recyclingwege anderer Kunststoffe stören. |
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Bestehende Anlagen sind nicht optimal für PLA und sortieren es oft aus. |
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Dichteproblematik |
PLA-Blends mit unterschiedlicher Dichte stören den Recyclingprozess. |
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PLA als Verbundwerkstoff erschwert die Aufbereitung. |
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Technische Lösungen |
Lösungsmittelbasiertes Recycling könnte helfen, erfordert aber Investitionen. |
Unternehmen wie Total Energies Corbion vermarkten recyceltes PLA inzwischen in größerem Maßstab. Gesetzliche Anforderungen wie das Global Plastics Treaty und EU-Verordnungen fördern die Entwicklung neuer Recyclingmethoden. Trotzdem bleibt die Versorgungslücke groß. Prognosen zeigen, dass die Recyclingindustrie unter Druck steht. Günstige Importe und Preisverfall von Neuplastik bremsen das Wachstum. Besonders betroffen sind Länder wie die Niederlande, Deutschland und das Vereinigte Königreich.
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung und Prognosen für PLA recycelbar in Europa:
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Jahr |
PCR-Ausstoß (in Mio. t) |
Gesamtbedarf (in Mio. t) |
Versorgungslücke (in Mio. t) |
|---|---|---|---|
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2022 |
7,7 |
13,1 |
3,5 (Business-as-usual) |
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2030 |
- |
13,1 |
0,788 (Advanced) |
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2030 |
- |
- |
0,861 (Deutschland ungünstig) |
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2030 |
- |
- |
0,310 (Deutschland günstig) |
Die Recyclingmöglichkeiten für PLA unterscheiden sich weltweit. In Asien, Europa und den USA existieren unterschiedliche Ansätze. Viele Kompostieranlagen sind nicht für bioabbaubare Verpackungen ausgelegt. In vielen Ländern gilt PLA als Störstoff, was die Recyclingquote senkt.
Hinweis: Die Zukunft von PLA recycelbar hängt stark von Investitionen in neue Technologien und einer besseren Infrastruktur ab.
PLA-Entsorgung und Alternativen
Industrielle Kompostierung
PLA gilt als biologisch abbaubar, jedoch nur unter bestimmten Bedingungen. Industrielle Kompostieranlagen bieten diese Voraussetzungen. Sie arbeiten mit kontrollierten Temperaturen von über 55 bis 70 °C. Der Abbau von PLA kann dort innerhalb weniger Tage bis zu mehreren Monaten erfolgen. Die biologische Abbaubarkeit von PLA beschränkt sich auf diese Anlagen, da im Gartenkompost oder in der Umwelt die nötigen Temperaturen fehlen.
Hinweis: Die Kompostierung von PLA unterliegt in Deutschland strengen Normen. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Standards:
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Normen |
Bedingungen für Kompostierung |
|---|---|
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DIN V 54900-1 |
Temperaturen über 60°C, 95% Luftfeuchtigkeit |
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DIN EN 13432 |
Mikroorganismen, Material geschreddert |
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ASTM 6400-04 |
Kompostierbarkeit in den USA |
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GreenPla |
Kompostierbarkeit in Japan |
Chemisches Recycling & Initiativen
Chemisches Recycling gewinnt an Bedeutung, um PLA recycelbar zu machen. Mehrere Unternehmen und Forschungsinstitute treiben die Entwicklung voran:
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Das Fraunhofer IAP entwickelte ein recycelbares PLA-Material.
- Die Reclay Group und Borealis fördern das Recycling von Kunststoffverpackungen in Europa.
- Das Projekt Recelerate setzt sich für die Steigerung des Anteils recycelter Leichtverpackungen ein.
Diese Initiativen zeigen, dass chemisches Recycling eine wichtige Rolle für die Zukunft von PLA spielt.
Nachhaltige Alternativen
Neben PLA existieren weitere biobasierte Kunststoffe und Alternativen:
- PEF verlängert die Haltbarkeit von Produkten durch hohe Dichtigkeit gegenüber Gasen.
- CPLA eignet sich für Einwegbesteck, da es hitzebeständig bis 85 °C ist.
- PHA und Cellulose sind biologisch abbaubar und stammen aus nachwachsenden Rohstoffen. Sie können die Treibhausgasemissionen um bis zu 70 % senken.
- Biobasierte Kunststoffe verursachen ähnliche Recyclingprobleme wie herkömmliche Kunststoffe, wenn sie vermischt werden. Die Menge an biobasierten Kunststoffen ist jedoch noch zu gering, um eine wirtschaftliche Trennung zu ermöglichen.
Papier und recyceltes PET bieten weitere Alternativen, wobei recycelte Materialien meist eine bessere Recyclinginfrastruktur besitzen. PLA recycelbar bleibt eine Herausforderung, doch nachhaltige Alternativen und neue Technologien bieten Chancen für die Zukunft.
PLA bietet Potenzial, doch Recycling bleibt begrenzt. Umweltorganisationen empfehlen:
- Abfälle vermeiden
- Mehrweg statt Einweg wählen
- Produkte wiederverwenden
- Recycling nutzen
Viele Verbraucher entsorgen PLA falsch. Industrielle Kompostierung eignet sich am besten. Die folgende Tabelle zeigt empfohlene Entsorgungswege:
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Entsorgungsmethode |
Beschreibung |
|---|---|
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Industrielle Kompostierung |
Schneller Abbau, umweltgerecht |
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Bio-Tonne |
Empfohlen, wenn vorhanden |
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Gelbe Tonne |
Alternative, falls Bio-Tonne fehlt |
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Eigenkompost |
Nicht geeignet, da Zersetzung zu lange dauert |
FAQ
Kann PLA im Hauskompost abgebaut werden?
PLA baut sich im Hauskompost nicht vollständig ab. Die Temperatur bleibt zu niedrig. Industrielle Kompostieranlagen bieten bessere Bedingungen für den Abbau.
Darf PLA in die Gelbe Tonne?
PLA gehört in die Gelbe Tonne, wenn keine Bio-Tonne vorhanden ist. Recyclingzentren sortieren PLA oft aus, da die Infrastruktur fehlt.
Welche Vorteile bietet PLA gegenüber herkömmlichem Plastik?
PLA entsteht aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Herstellung verursacht weniger CO₂. PLA ist unter bestimmten Bedingungen biologisch abbaubar.







